Kallaste
erstmals erwähnt 18. Jh.
Stadtrecht seit 01.05.1938
Einwohner 1152
Fläche 1,9m2
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Das Städtchen Kallaste liegt am Ufer des
Peipussees, ungefähr 45 Kilometer nordöstlich von Tartu
und 25 Kilometer südlich von Mustvee. Es ist eine der
kleinsten Städte Estlands und kämpft als Ortschaft in
einer absoluten Randregion stark mit Abwanderung.
Kallaste wurde gegen Ende des 18. Jh. von russischen
Altgläubigen gegründet. Die Altgläubigen flohen
aus Russland an das Westufer des Peipussees um der starken
Verfolgung durch die russisch orthodoxe Kirche zu entkommen. Bei
den Esten fanden sie Unterstützung, ihren Glauben zu
bewahren.
Altgläubige haben strenge Bräuche und Rituale. Der
Lebensstil ist sehr naturbezogen und bescheiden. Auf Koffein wird
gänzlich verzichtet, weswegen beispielsweise im Fisch- und
Zwiebelrestaurant in Kolkja (etwa 15 km südlich von
Kallaste) kein Kaffee, aber auch kein Colagetränk angeboten
wird. Durch die Zeiten blieb ihre Hauptquelle für den
Lebensunterhalt die Fischerei und die Zucht von Zwiebeln und
anderem Gemüse, insbesondere Tomaten und Gurken. Heute ist
die Landschaft entlang des Peipussees geprägt von
Gewächshäusern, und an den Landstrassen reihen sich oft
dutzenderweise Verkäufer der Ernten. Ungefähr 5000
Altgläubige wohnen heute noch in der Gegend. |
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Die Fische aus dem Peipussee sind zwar begehrt,
und oft werden die Fischer am Ende ihres Arbeitstages am Ufer von
vielen Kunden erwartet, die die Fische teilweise auch zum
Räuchern einkaufen. Trotzdem sinkt die Zahl der
Berufsfischer beständig, denn die Fischerei ist eine sehr
unsichere und ungleichmässige Einkommensquelle. Die den
Fischern auferlegten Beschränkungen tun ein übriges.
Ein beständiges Problem stellen auch nicht
gewerbsmässig registrierte Fischer, die sich nicht an die
Auflagen der Behörden halten und ihren Fang schwarz
verkaufen. |
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Links
Offizielle
Webseite der Stadt Kallaste (estnisch)
Busfahrplan (für ganz Estland)
(englisch/estnisch/russisch)
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